Samstag, 11. Juni 2016

Gedanken: Drei Jahre schöne Planlosigkeit

Wenn ich eins nicht kann, dann ist es konsequent sein. Sei es beim Sport, Blog schreiben, Aufgaben erledigen, lernen etc. Eine sehr schlechte Angewohnheit, ich weiß. Ich brauche immer Menschen, die mir wahrhaftig einen Tritt in den Hintern geben oder auch zwei oder drei...

Ich habe nun seit mehr als drei Jahren mein Abitur und hatte eigentlich seitdem keinen längerfristigen Alltag mehr. Nicht länger wie 3 Monate habe ich dasselbe gemacht. Ich möchte keinen Moment davon missen, jedoch sehne ich mich wieder danach einen strikten Ablauf zu haben und genau zu wissen wann was passiert. Aber ist das mittlerweile nicht langweilig für mich?

Ich habe gejobbt, war Animateur, war AuPair in Australien, war Student und werde jetzt wieder Animateur sein. Ein traumhaftes Leben auf der einen Seite, aber ein verwirrendes auf der anderen. Ich kenne so viele Menschen, die genau wissen was sie wollen, wo sie sich selbst sehen und alles ist perfekt. Scheinbar. Dann frage ich mich immer wieder warum bin ich so nicht? Manchmal eben muss ich mich sogar fragen wo ich in einem Monat stehe. 


Nach nun rund 3 1/2 Jahren schöner Planlosigkeit reicht mein Plan bis ins Jahr 2019. Geplant ist es, wie die Realität aussieht, weiß ich nicht, weiß niemand. Ich frage mich so oft, ob es dort draußen noch mehrere gibt, die so sind wie ich. Menschen, die selbst nicht wissen wo sie in einem Monat stehen. Vielleicht in München. Vielleicht in New York. Manchmal sehne ich mich nach dem alten Schema zu der Zeit meiner Eltern zurück. Schule, Studium oder Ausbildung, Job und dann Familie. Es gab keine andere Möglichkeit. Heute steht dir alles offen und heute stehen alle Schulabgänger mit offenem Mund da und staunen nicht schlecht was die Welt zu bieten hat. 

Ich hab vielleicht noch keine Berufsausbildung, jedoch hab ich bereits schon einiges zu erzählen. Diese drei Jahre haben mich geformt und gereift zu dem was ich heute bin und es wird nicht aufhören. Das weiß ich. Ich weiß nicht genau, ob ich meinen Lebensstil weiterempfehlen kann, jedoch ist es spannend. Einige schlagen sich die Hand vor den Kopf bei meinem Lebenslauf, anderen leuchten die Augen.

Die Zeit hat sich eben geändert und wir uns mit ihr. Ob das positiv oder negativ ist lassen wir mal dahin gestellt. Wir Menschen sind freier geworden, haben Neues ausprobiert und es lieben gelernt. Warum auch nicht, wenn wir uns darin wohl fühlen? Für mich steht und bleibt fest, dass Erfahrungen wie ich es gesammelt habe einzigartig sind und die drei Jahre voller schöner Planlosigkeit wohl doch nicht so ganz verschwendet waren.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen